Alte Schule auf dem Reinfelder Schloßplatz

Die Vorwerke Neuhof und Steinhof wurden mit Aufhebung der Leibeigenschaft 1772 in Parzellen aufgeteilt, die an die nun freien Bauern in Erbpacht abgegeben wurden. Für diese zwei neu gegründeten Gemeinden und den Flecken Reinfeld wurde die bisherige Schule, heute das Gebäude der „Privilegierten Apotheke“, zu klein. So wurde 1839 auf dem wüst liegenden Schlossplatz ein neuer, schmuckloser Bau errichtet, die heutige „Alte Schule“. 1839 zogen hier 238 Schulkinder ein, die von nur 3 Lehrern unterrichtet wurden. Erst 1956 wurde ein Schulneubau am Markt errichtet, die „Alte Schule“ blieb bis 1972 als Grundschule in Betrieb. Heute wird das Gebäude als Kindergarten sowie Jugend- und Kulturzentrum genutzt.

Von 1604 bis 1775 stand hier auf dem „Schloßplatz“ ein vierflügeliges Renaissance-Schloss der Herzöge von Holstein-Plön. Dies war aber deutlich größer als die heute hier stehende „Alte Schule“ und nahm etwa den gesamten Schulhof ein. Der Hausgraben umschloss damals das Schlossgebäude ringförmig. Um 1775 wurde es auf Abriss verkauft. Das Abrissmaterial wurde zum Bau des königlich-dänischen Amtshauses (1775), das spätere Forstamt, verwendet und soll auch in größerem Umfang zur Wiederverwendung nach Lübeck verkauft worden sein. Es wird berichtet, dass die erste steinerne Brücke von Lübeck, die Puppenbrücke (1770-1772), damit errichtet wurde.