Château d'Eu

EU-Bewohner beklagen, dass ihre Stadt eigentlich nur Kreuzworträtsern bekannt ist, denen die Frage „ein Dorf im Tal der Bresle mit zwei Buchstaben“ geläufig ist. Schließlich hat Eu eine reiche Vergangenheit, in der Wilhelm der Eroberer im Jahr 1050 seine Cousine Mathilde von Flandern heiratete, und wo in jüngerer Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, König Ludwig-Philippe hier seine Sommerresidenz einrichtete.

Von der Burg, in der Wilhelm der Eroberer und Mathilde von Flandern 1050 heirateten, ist nichts übrig geblieben. Ludwig XI. ließ es 1475 abreißen. Das heutige Schloss wurde 1578 von Henri de Guise und Catharina van Kleef erbaut und mehrfach restauriert. Es gelangte in den Besitz der Familie Orléans und wurde zu einem der Lieblingsstecklinge von Louis-Philippe, der Königin Victoria zweimal empfing. Von 1874 bis 1879 wurde Violet-le-Duc vom Grafen von Paris, dem Enkel des Königs, mit der Renovierung beauftragt. Er modernisierte das Schloss und installierte Gaslampen und eine Zentralheizung. Seit 1964 ist das Schloss im Besitz der Stadt Eu. Es beherbergt das Rathaus und das Musée Louis-Philippe und steht seit 1985 unter Denkmalschutz.