Cappella esterna della Certosa, San Bruno

Cappella esterna della Certosa, San Bruno
Die Kartause von Santo Stefano
Das erste Kloster wurde in der Dauphiné, einer Region am Westhang der Alpen, südwestlich von Savoyen, in der Nähe der heutigen Stadt Grenoble, im Sommer des Jahres 1084, zum Fest von Johannes dem Täufer, in einem bergigen und bewaldeten Gebiet, auf 1175 m. über dem Meeresspiegel, im Herzen des Massivs, das zur Zeit Brunos "Cartusia" genannt wurde, daher der italienische Name "Certosa" und der französische Name "Chartreuse".
Die Bauarbeiten begannen sofort und gingen zügig weiter. Tatsächlich musste der Hauptteil vor Beginn des Winters fertiggestellt werden. Die Zellen für die Einsiedler wurden um eine Quelle herum gebaut und mussten den Hütten von Hirten und Holzfällern ähneln: primitive und rustikale Konstruktionen, aber ziemlich solide. Tatsächlich mussten sie dem Gewicht des Schnees von einem Jahr zum nächsten standhalten. Zu Beginn beherbergte jedes Haus (oder jede Zelle) zwei Mönche, wahrscheinlich um Zeit und Mittel zu sparen; Erst später hatte jeder Einzelgänger seine eigene Zelle.
Die Kirche war das einzige Steingebäude: eine unabdingbare Voraussetzung für ihre Weihe, die am 2. September 1085 für den Dienst von Bischof Ugo und unter der Schirmherrschaft Unserer Lieben Frau und des Täufers stattfand. Heute, an der Stelle, an der sich einst die Zellen der ersten Kartäuser befanden, befindet sich eine Kapelle namens "Kapelle San Bruno" und eine weitere, die der Madonna gewidmet ist und "Madonna di Casalibus" genannt wird. Das Leben jener ersten Väter der Gran Certosa ist uns durch die Zeugnisse des Schriftstellers Guigo im Leben des heiligen Hugo und des Reisenden Guiberto di Nogent bekannt, aus denen unter Hinzufügung einiger Informationen, die in den "Bräuchen" von Guigo enthalten sind, und einiger bedeutender Sätze der Briefe des heiligen Bruno, des Ehrwürdigen und des heiligen Bernhard ein malerisches Bild der Inbrunst entsteht, der Strenge und des authentischen monastischen Geistes. Bischof Hugo gab ihnen jede Sicherheit, indem er sie in jedem Streit mit den Nachbarn beschützte und Bruno und seiner Familie den vollen Besitz der Wüste von Chartreuse ermöglichte. Die neuen Einzelgänger konnten dort dann völlig getrennt von der Welt in einem rechtlich unantastbaren Rückzugsort leben, der nur den äußeren Rahmen einer Existenz bildete, in der das Wesentliche anderswo war. Der heilige Bruno zeigte väterliche Fürsorge für seine Brüder und einen Sinn für Gleichgewicht und Maß, der ihn zu seinen eigenen sagen ließ, vielleicht zu inbrünstig, wie es für Anfänger üblich ist: "Wenn der Bogen ständig gedehnt wird, lockert er sich und wird für seine Aufgabe weniger geeignet". Stattdessen erinnerte sein Freund Hugh, als er um der Einsamkeit willen zu lange bei den Mönchen blieb, an den Bischof von Grenoble, an die Pflichten seines Dienstes: "Geh zu deinen Schafen". Beim Anblick der schönen Felswände, die mit Schnee bedeckt sind und in der Sonne leuchten, ließ er sein tiefes und kontemplatives Herz sein gewohnheitsmäßiges Gebet der Bewunderung und Anbetung des Schöpfers erweitern: "O Güte Gottes!".
Text / Quelle: Serra San Bruno
visitserrasanbruno.it/visitare-serra-san-bruno/la-certosa-di-santo-stefano