Port de Talmont

An der Mündung des schmalen Baches, der an den Wiesen des Pré des Chartreux vorbeiführt, zwängt sich der kleine Fischerhafen von Talmont in den Schutz der felsigen Halbinsel Talmont.

Die Bastide Talmont wurde 1284 von Edward I., König von England und Herzog von Aquitanien, auf einem kleinen Vorgebirge gegründet, das in die Mündung der Gironde zwischen Talmont Bay und Anse du Caillaud hineinragt. Aufgrund seiner strategischen Lage handelt es sich um eine beeindruckende Festung, die von Stadtmauern umgeben und mit einem „Fort Chasteau“ ausgestattet ist, das insbesondere auf einem Stich von Chastillon (1604) dargestellt ist. Der Hafen von Talmont war zu dieser Zeit bei weitem nicht so wichtig wie der von Royan und diente in erster Linie als Fischereihafen, aber auch als Handelshafen, der die Beziehungen zu Neu-Frankreich aufrechterhielt. Die Mauern einiger Häuser, die nach der Besetzung der Stadt durch die Spanier im Jahr 1652 wieder aufgebaut wurden, zeugen von diesem Austausch: Viele von ihnen bestehen aus Ballaststeinen, die zur Erhaltung an Bord von Schiffen aus Nordeuropa oder der Neuen Welt gebracht wurden Der Rest ihrer Flotation wird dann bei ihrer Ankunft im Hafen entladen, wo die Bewohner sie wiederverwenden.
Im Jahr 1630 plante Kardinal Richelieu, den Hafen zu erweitern und einen Seudre-Gironde-Kanal zwischen dem Hafen von Ribérou in seiner Baronie Saujon und Anse du Caillaud zu graben. Dieses im Ancien Régime mehrfach erwähnte Projekt wurde letztlich nie umgesetzt.
Im Jahr 1697 ist auf der Karte von Claude Masse mit dem Titel „de la coste de Saintonge“ das Dorf Méché sowie die Muscheln „None“ und „Venet“ (les Vergnes) eingezeichnet, die durch Seeanker gekennzeichnet sind, die einen guten Ankerplatz für Boote angeben.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der von Talmont, wie viele kleine Häfen in der Umgebung (Port des Monards, Port-Maubert usw.), modernisiert und erhielt seine heutige Gestalt.
Der sehr bescheidene Hafen von Talmont hat seine Gestalt aus dem 19. Jahrhundert beibehalten. Keine Kräne oder Öltanks, sondern ein einfacher Kanal von etwa 200 Metern Länge, in dem eine Flottille von etwa zwanzig Fischerbooten (Schiffe, Drahtseilboote usw.) stationiert ist.
Bis 1982 machten wir uns auf den Weg zum Störfang (auf Saintongeais und Okzitanisch Creac genannt), der einen von Amateuren hoch geschätzten Kaviar lieferte, der sogar mit den im Iran oder der Sowjetunion hergestellten Kaviar verglichen wurde. Allerdings hat die Überfischung dieser Aktivität die Oberhand gewonnen, und der Störfang ist nun verboten. Heutzutage angeln wir hauptsächlich mageren Fisch, Neunauge oder Pibale, Aalbrut mit einem sehr feinen Geschmack. Da dieses Gericht immer seltener wird, ist es im Allgemeinen sehr teuer.