Erice

Die Geschichte von Erice hat ihre Wurzeln in der Legende, die die Stadt jetzt von Aeneas, jetzt von Eraclea oder einfach von Erice, dem König der Elimi, gegründet haben will. Sicherlich war Erice in der Antike für seinen Tempel bekannt, in dem die Phönizier Astarte, die Griechen Aphrodite und die Römer Venus verehrten. Der Berg Eryx diente den Seefahrern als Bezugspunkt, dessen Beschützer bald die Venus wurde. Nachts diente ein großes Feuer, das im heiligen Bereich angezündet wurde, als Leuchtturm. Auf die Phönizier folgten die Syrakusaner (4. Jahrhundert v. Chr.), die Hellenen (3. Jahrhundert v. Chr.), die Karthager und schließlich die Römer, die den Tempel bewahrten, indem sie die Stadt verließen, die nach dem Jahr 1000 mit der normannischen Herrschaft wieder aufstieg. Damals gab es ein Dorf, das durch eine Brücke mit einer normannischen Burg verbunden war, von Christen bewohnt, aber es hieß nicht mehr Erice, sondern Monte San Giuliano, ein Name, den es bis 1936 behielt.
Ein Besuch in Erice ist immer schön, sowohl an den warmen und hellen Sommertagen, wenn das Licht die Straßen durchflutet und sich wunderbare Ausblicke auf das Tal und das Meer öffnen, als auch an den Wintertagen, wenn die Wolken alles einhüllen und den Eindruck erwecken, draußen zu sein die Stadt. Zeit und Wirklichkeit. Das verschlungene Gassenlabyrinth, das durch den schönen quadratischen Bürgersteig gekennzeichnet ist, bietet unerwartete Einblicke in die Kirchen und Klöster, von denen es hier mehr als sechzig gibt. Die mittelalterliche Atmosphäre, die frische Luft, die wunderschönen Pinienwälder, die es umgeben, die dort herrschende Ruhe und die lokale Handwerkskunst machen es zu einem der beliebtesten Reiseziele für Touristen.
In der Nähe der Porta di Trapani, einem der Eingänge zur Stadt, befindet sich die schöne Mutterkirche aus dem 14. Jahrhundert, die mit Material aus dem Venustempel erbaut wurde. Es ist eine mit Zinnen gekrönte Festungskirche mit einem großen gotischen Portikus und einer Rosette, die die Fassade und das Innere im neugotischen Stil erhellt.
In der Nähe, isoliert auf der linken Seite, befindet sich der Glockenturm, früher ein Wachturm, mit ghibellinischen Zinnen, Schießscharten und schönen zweibogigen Fenstern im Chiaramontano-Stil.
Die Burg stammt aus der normannischen Zeit (12. Jahrhundert), als sich auf diesem Vorgebirge die Überreste des antiken Tempels befanden, der der Venus Ericina gewidmet war. Die Normannen bauten eine Festung, die von mächtigen Mauern umgeben und durch ihre Position und die fortschrittlicheren Balio-Türme geschützt war, die einst durch eine Zugbrücke mit der Burg verbunden waren. Vom defensiven Charakter zeugt noch heute das Wasserloch über der Eingangstür, das mit dem Wappen Karls V. von Spanien geschmückt ist, und ein schönes zweibogiges Fenster.