Jammertal Friedhof

Infolge der Gründung der Reichswerke „Hermann-Göring“ kamen ab 1937 immer mehr Menschen in das Aufbaugebiet. Nach Kriegsbeginn waren das vor allem Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und zehntausende Zwangsarbeiter. Durch die schwere Arbeit und die unzureichenden Lebensbedingungen stieg die Sterberate stetig an. Nachdem die Toten zunächst auf den Dorf- und Kirchenfriedhöfen bestattet worden waren, begann im Frühsommer 1943 die Errichtung eines zentralen „Ausländerfriedhofs“. Hierfür hatten die Reichswerke „Hermann-Göring“ das Gelände mit dem alten Flurnamen Jammertal zur Verfügung gestellt. Etwa 4.000 Opfer aus mehr als 15 Nationen wurden hier beerdigt.

Hatte sich das Aussehen des Friedhofs bereits in den ersten Nachkriegsjahren verändert – beispielsweise durch die Anlegung von Wegen, die Errichtung eines zentralen Mahnmals durch die Alliierten sowie weiterer Denkmäler für die in Salzgitter zu Tode gekommenen sowjetischen, jüdischen, polnischen und französischen Opfer -, folgten in den 1950er Jahren verschiedene Umbettungsmaßnahmen.

Fünf Gedenksteine wurden in den 1970er Jahren am Eingang aufgestellt und der Zugang zum Friedhof auf diese ausgerichtet. Seit November 2011 finden sich am Friedhofseingang acht Lesepulte mit Informationen zur Geschichte des Ortes, außerdem fünf Metallbücher, in denen alle bis heute bekannten Opfernamen verzeichnet sind. Der Friedhof Jammertal ist einer der wesentlichen Erinnerungsorte in Salzgitter.