Catedral de Santo Domingo de la Calzada

Die Kathedrale beherbergt einen Hühnerstall, in dem ein lebender Hahn und eine Henne leben. Die Tiere werden von der Regierung von La Rioja als Kulturgut geschützt.

Hahn und Henne werden alle zwei Wochen ausgetauscht und erinnern an die Legende vom Gehenkten. Darin wird berichtet, dass ein Pilger gehängt wurde, nachdem er des Raubes beschuldigt worden war. Als seine Eltern die Leiche besichtigten, stellten sie fest, dass er noch lebte. Der Pilger erzählte ihnen, dass Santo Domingo de la Calzada ihm das Leben gerettet hatte. Die Eltern erzählten es dem Bürgermeister der Stadt, der ihnen nicht glaubte und sagte: „Ihr Sohn ist so lebendig wie der gebratene Hahn und das gebratene Huhn, die ich esse.“ Der Legende nach erlangten die Tiere in diesem Moment ihre Federn zurück und erwachten wieder zum Leben.

In Der Kathedrale befindet sich ein kleiner "Hühnerstall" der an das Hühnerwunder erinnert. Das sogenannte Hühnerwunder von Santo Domingo de la Calzada ist eine eng mit dem Jakobsweg verbundene Legende.

Zur Hochzeit der Wallfahrt nach Santiago de Compostela soll eine Pilgerfamilie aus Xanten nach Santo Domingo de la Calzada gekommen sein. Sie übernachteten in einem Wirtshaus.

Die Wirtstochter fand den Sohn der Familie sehr attraktiv, der – fromm und keusch – ihr Angebot aber zurückwies. Die Zuneigung der Wirtstochter wandelte sich in bösen Zorn, sie sann auf Rache und versteckte einen Silberbecher in seinem Gepäck.

Der Wirt bemerkte am Folgetag den Verlust und schickte die Stadtbüttel aus, die auch schnell fanden, was sie suchten. Der junge Mann wurde nach kurzem Prozess aufgehängt und die Eltern zogen traurigen Herzens weiter nach Santiago.

Auf dem Rückweg kamen sie wieder an der Richtstatt vorbei, wo sie ihr Sohn ansprach, dass er gar nicht tot sei, weil ihn (Version 1) Santiago bzw. (Version 2) Santo Domingo gehalten habe. Die Eltern liefen daraufhin zum Richter, der vor einem Teller gebratener Hühner saß, und berichteten das Vorgefallene. Der Richter antwortete, dass ihr Sohn so tot sei wie die beiden Hühner vor ihm, worauf diese sich erhoben und davonflatterten. Nun wurde der Sohn ab- und die Wirtstochter aufgehängt, die Familie zog weiter nach Hause.

Diese Legende existiert in vielen Versionen auch jenseits des Jakobsweges (vgl. Barcelos in Portugal; St. Jakob in Kastelaz in Tramin; St. Jakob in Grissian, Gemeinde Tisens, Südtirol[1]). Auch künstlerische Verweise auf das Wunder finden sich immer wieder.

Das in einem Gotteshaus Hühner gehalten werden, dürfte außerhalb von "Santo Domingo de la Calzada" wohl nirgends sonst vorkommen, aber hier - in dieser am Camino Frances gelegenen Kathedrale - ist es eine bis heute lebendig erhaltene Tradition. Auf die Legende des "Hühnerwunders", die die Ursache dafür ist, sind Steffen und Willem bereits in ihren Beiträgen eingegangen. das brauche ich hier nicht zu wiederholen.